Maßhaltigkeitsnormen DIN ISO 20457 und DIN 16742

Seit Februar 2020 gilt die DIN ISO 20457 «Kunststoff-Formteile – Toleranzen und Abnahmebedingungen», an deren Ausarbeitung Dirk Falke als Obmann im internationalen Normausschuss für den VDWF mitwirkte. Die Norm legt die mit den heutigen Möglichkeiten erreichbare Maßhaltigkeit von Kunststoffteilen im Fertigungsprozess fest. Als Vorlage diente die im Oktober 2013 in Kraft getretene DIN 16742 «Kunststoff-Formteile – Toleranzen und Abnahmebedingungen». Hier hatten sich ebenfalls Dirk Falke als Obmann und Verbandspräsident Prof. Dr. Thomas Seul im nationalen Normausschuss engagiert.

 

Die Notwendigkeit der Norm ist im weitesten Sinne der Globalisierung und der damit verbundenen internationalen Arbeitsteilung geschuldet. Komponenten werden in verschiedenen Ländern produziert und müssen sich zusammenfügen lassen. Darüber hinaus werden Produkte zeitgleich an mehreren Orten hergestellt und weisen unterschiedliche Maßhaltigkeiten auf. Das Problem vieler Formteilzeichnungen bzw. -spezifikationen ist oft die Überfrachtung mit Maßen, die nicht immer die Funktion der Bauteile sicherstellen. Maße und Toleranzen sollten jedoch ausschließlich hierfür eingetragen werden. Das zweite weitverbreitete Problem ist, dass Toleranzen in Formteilzeichnungen angegeben sind, die unter den gegebenen Voraussetzungen nicht einzuhalten sind und zuweilen auch nicht prozesssicher messbar sind. Die Maße der Formteile liegen nicht innerhalb der vorgegebenen Toleranzen – obwohl sie ihre Funktion erfüllen … Hier helfen die DIN ISO 20457 und die DIN 16742 gegen «Angsttoleranzen» und unnötig hohe Genauigkeitsanforderungen an Bauteil und Spritzgusswerkzeug.

 

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