Neue VDWF-Richtlinie für die Auslegung von Transportbrücken

Die «Richtlinie für die statische Auslegung von Transportbrücken im Werkzeug- und Formenbau» wurde erarbeitet, um die Sicherheit in der Fertigungsindustrie zu erhöhen und nachweisen zu können. Sie stattet den Konstrukteur nicht nur mit den notwendigen Leitlinien aus, um Transportbrücken anforderungsgerecht zu bauen, sondern bietet vor allem ein einfach zu bedienendes Excel-Tool, mit dem man automatisch das passende Profil einer Transportbrücke erhält.

Transportbrücken dienen zum sicheren Handling von Werkzeugen und Formen in der Fertigung. Sie sind fester Teil eines Werkzeugs bzw. einer Form und stellen neben der Tragfähigkeit auch sicher, dass die einzelnen zueinander beweglichen Teile nicht auseinanderrutschen können. Dem mehrfach an den VDWF herangetragenen Wunsch nach einem unkomplizierten Nachweis der Sicherheit solcher Transportbrücken kommt der Verband nun nach: Unter der Federführung von Dirk Falke wurde eine 10-seitige Richtlinie erarbeitet.

Mit klaren Anforderungen an Berechnungsmethoden, statische Auslegung, nationale wie internationale Normen und Standards sowie Werkstoffe und Bauweise soll die Richtlinie sicherstellen, dass Transportbrücken so konstruiert werden, dass sie den spezifischen Anforderungen der Werkzeugnutzer entsprechen. «Unternehmen sind nämlich dafür verantwortlich, dass sie ihre Mitarbeiter nur mit Arbeitsmitteln hantieren lassen, deren Sicherheit nachgewiesen ist», erläutert Falke zu den Hintergründen. Gleichzeitig müsse dieser Nachweis möglichst schnell und reibungslos erbracht werden können, was dank der neuen Richtlinie und des mit ihr zur Verfügung gestellten Tools nun der Fall sei, erklärt der Ingenieur. In eine einfache Excel-Tabelle können Werte wie das Gewicht des Werkzeugs, der Haltepunkt-Abstand, Schrauben- und Werkstoffspezifikationen etc. eingetragen werden, um den Nachweis zu erhalten, dass die dimensionierte Transportbrücke alle sicherheitstechnischen Anforderungen erfüllt.


Belastbare Ergebnisse bei minimalem Aufwand

Ebenfalls Teil der Richtlinie sind Vorgaben zur Kennzeichnung, Inspektion, Wartung und Dokumentation der Transportbrücke, um deren langfristige Sicherheit und Tragfähigkeit zu gewährleisten. Dies diene dazu, Beschädigungen festzustellen, die außerhalb des Einflussbereichs der Werkzeug- und Formenbau-Unternehmen entstehen können. «Der Werkzeugmacher soll schließlich nicht für etwas haften müssen, das er nicht zu verantworten hat», betont Falke.


Insgesamt biete die neue Richtlinie also einen Nachweis von Sicherheitsstandards – und damit des Arbeits- und Gesundheitsschutzes – bei gleichzeitiger einfacher Anwendbarkeit. Der erforderliche Aufwand sei minimal, versichert Falke, die Bedienung des Tools einfach und das Ergebnis umfassend belastbar – und daher eine große Unterstützung für Konstrukteure. Besonderer Dank geht an die Experten von RUD Ketten in Aalen für ihre maßgebliche fachliche Unterstützung bei der Erarbeitung der Richtlinie.

Die Richtlinie kann ab sofort kostenfrei über den VDWF-Shop bezogen werden.